Vereinsgeschichte

Unsere Vereinsgeschichte

1986 - 1989
Angeregt durch die Bruce Lee Welle und andere asiatische Kampfkunstfilme Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts gründete sich im Oktober 1986 eine kleine Karate-Übungsgruppe, aus welcher im September 1989 eine Trainingsgruppe Karate innerhalb des DTSB der DDR entstand. Karate war in der DDR eine unerwünschte Sportart. Trainiert haben wir nach einem Lehrbuch des deutschen Karate Pioniers Albrecht Pflüger. 1988 gab es dann erste Kontakte zu Übungsgruppen in der DDR sowie zum Deutschen Karateverband der alten BRD. Ohne Internet und WhatsApp mussten wir uns damals mit einer Postkarte oder einem Brief und viel Geduld begnügen. Unsere Mühe wurde mit den ersten Lehrgängen in Leipzig, Annaberg-Buchholz und Thalheim belohnt, welche zum Teil von Karatelehrern der alten Bundesrepublik gehalten wurden.
15. Mai 1990
Nun war es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Vereinsgründung am 15. Mai 1990. Die Leitung des Vereins lag in den Händen von Wolfgang und Matthias Langer sowie Ingolf Bartsch. In den nächsten Monaten und Jahren stand das Erlernen der Kampfkunst Karate im Mittelpunkt. Wir trainieren die Stilrichtung Goju Ryu des Stilbegründers Miyagi Chojun (1888-1953), von dem Zeitzeugen sagten, er hatte „den Körper eines Bullen und die Seele eines Heiligen“. Wöchentliche Lehrgänge und regelmäßige Gürtelprüfungen bildeten die Grundlage zum Aufbau eines geregelten Trainingsbetriebes. Unterstützt wurden wir hierbei von Stanko Kumer aus dem bayrischen Neutraubling. Am 20. Mai 1994 bestanden Wolfgang Langer, Ingolf Bartsch und Roco Salmonat als erste Vereinsmitglieder ihre Prüfung zum schwarzen Gürtel vor einer Prüfungskommission des JKF Goju-Kai Japan.
Jährliche Höhepunkte sind die Gürtelprüfungen. Da zeigen die Prüflinge, was sie sich in den letzten Monaten durch kontinuierliches Training und Fleiß angeeignet haben. Aber auch ihr theoretisches Wissen zum Ursprung und die Entwicklung des Karate müssen sie unter Beweis stellen. 
Die Teilnahme an Wettkämpfen spielt in unserem Trainingsbetrieb eine eher untergeordnete Rolle. Wir orientieren uns am traditionellen Karate aus Okinawa. Großmeister Kentsu Yabu sagte einmal: „Karate ist ein Weg zu leben. Als solches bildet es einen Charakter, der ein vollkommen anderer ist als der, der im Sport entstehen kann. Karate übt man weder zum Spaß noch für einen Preis.“ Trotzdem kann unser Verein zahlreiche Erfolge auf regionaler und nationaler Ebene verzeichnen. Besonders stolz sind wir auf den Mannschaftsmeistertitel in der Disziplin Kata bei den 1. Sächsischen Karate Meisterschaften in Schneeberg 1991 und auf einen 4. Platz in der gleichen Disziplin bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg 1997.
Im Juni 1990 folgte der erste Karate Lehrgang in der Turnhalle der MAN OS Zschopau. Unter den zahlreichen Lehrgängen waren die unter Leitung von Akira Shiomi (8. Dan) aus Tokio das besondere Highlight. Herr Shiomi bekleidet zahlreiche hohe Ämter im japanischen Karateverband JKF Goju Kai. 
Besonders bemerkenswert ist bei diesen Lehrgängen die Ausstrahlung der Trainer und die Intensität des Trainings. 
Seit 1992 nahmen wir an den Umzügen und mit Karatevorführung an den jährlich stattfindenden Schloss- und Schützenfesten teil. Gern gesehen sind wir auch immer zu Schul- und Heimatfesten in den umliegenden Gemeinden. Viele Jahre beteiligten wir uns auch am Sommerzeltlager für Kinder und Jugendliche im bayerischen Kallmünz. Eine Abwechslung besonderer Art sind die jährlichen Ausflüge in die nähere Umgebung. Der Fokus liegt dabei auch immer darauf, etwas Aktives zu unternehmen. Beispiele dafür sind die Schatzsuche rund um den Geyrischen Teich, selbst ein Floss zu bauen und zu Wasser zu lassen, ein Besuch im Klettergarten, Wanderungen mit Besuch einer Sommerrodelbahn oder die beliebten Freizeitbäder.
Worin liegen nun die Vorteile, Karate zu trainieren? Stilbegründer Miyagi Chojun definierte Karate folgendermaßen: „Karatedo ist eine Maßnahme, um Körper und Geist zu trainieren, in Form zu bleiben und sich in einer gefährlichen Situation zu schützen.“ Daneben legen wir besonderen Wert auf die Vermittlung traditioneller Werte wie Höflichkeit, Bescheidenheit, Respekt, Selbstbeherrschung und Mut, um nur einige zu nennen. 

Stand: Mai 2020
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